Palast
Dokumentarfilm von Julian Vogel
Ein alter Mann will die Frau erobern, die seine Wohnung reinigt.
Ein Architekt wollte an das Gute im Menschen glauben.
Eine Mutter liebt ihren Sohn, auch wenn er ins Gefängnis muss.
Ein Junge teilt ein Zimmer mit seinen Eltern.
Ein Bauherr wollte leicht und schnell finanzieren.
Wo einst im Sportpalast ein Max Schmeling kämpfte und ein Goebbels
den totalen Krieg forderte, steht heute eine der größten Wohnanlagen
Deutschlands. Fünfhundertvierzehn Wohnungen, über zweitausend Bewohner.
Modernes Wohnen. Lange als „Sozialpalast“ bekannt, begleiteten
Kriminalität, Vandalismus und Drogen seinen Ruf.
Viele Blicke auf einen Ort. Damals und heute, Planer und Bewohner,
eine gescheiterte Utopie, eine Maschine zum Wohnen. Ein Film über Zeit
und Zufall.
Butoh – Schritte zwischen Himmel und Erde
Dokumentation von Elisabeth Hamberger
Was man mit dem Kopf versteht, ist oft nicht das, was man mit dem Körper versteht. (Mitsutaka Ishii, Butoh-Tänzer) Butoh – das ist Tanztheater. Entstanden in Japan nach dem 2. Weltkrieg. Eine Avantgarde rebellierte mit dem Butoh gegen die Enge der japanischen Nachkriegsgesellschaft. Die Welt des modernen Tanzes war bis dahin hell und fröhlich, mit dem Butoh hielt die Dunkelheit Einzug. Warum diese langsamen Bewegungen, warum diese verzerrten Fratzen? Der Film begleitet Künstler in Japan und Deutschland und fragt sie, weshalb sie ihr Leben dem Butoh verschrieben haben. Neben vielen kleinen, skurrilen Anekdoten berichten sie von einer großen, kulturhistorisch faszinierenden Geschichte.
Tilman im Paradies
Dokumentarfilm von Julian Vogel
Tilman ist anders als die anderen Freier. Er war auf der Suche nach Liebe. Und bot Roxy viel Geld um auszusteigen.Wird Tilman das Paradies finden?
Sheriff
Dokumentarfilm von Timm Kröger
Sheriff – Vom Schweinehirten zum Superstar folgt dem siebzigjährigen Raimund Gerhardt durch sein viel zu ruhiges Rentnerleben – früher war er Maler-Anstreicher-Tapezierer-Bodenleger. Nachdem er als Donauschwabe drei Jahre seiner Kindheit in den “Vernichtungslagern” des Nördlichen Banat verbracht hat, hat Raimund irgendwann einmal beschlossen, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Für ihn heißt das gerade: sich als Cowboy Wyatt Earp zu verkleiden und durch die Straßen zu ziehen, so oft es seine Frau – die er sehr verehrt – ihm erlaubt. Als selbsternannter Sheriff von Ludwigsburg, mit Silberstern, Peitsche und irrem Charme bewaffnet, will er die Armen und Schwachen verteidigen sowie “Treue, Tugend und Ehrlichkeit” unter die Menschen bringen. Vielleicht braucht er auch nur ein bisschen Aufmerksamkeit. Jedenfalls weigert er sich, normal zu sein. Denn normale Leute “kriegen irgendwann einmal einen Dachschaden”, kriegen “Depressionen und sowas”. Ein Portrait von einem, der sich durchs Leben peitscht.